CDU-Spitzenkandidat Daniel Günther will Heizkraftwerk Wedel abschalten

09.03.2017
Pressemitteilung

Der Spitzenkandidat der CDU Schleswig-Holstein für die Landtagswahl am 07. Mai 2017, Daniel Günther, hat eine zügige Abschaltung des Wedeler Heizkraftwerkes gefordert.

„Das Kraftwerk Moorburg könnte die dort produzierte Wärme ersetzen und so das über 50 Jahre alte Wedeler Kraftwerk ersetzen. Derzeit muss Moorburg mit Elbwasser gekühlt werden. Das ist sowohl ökonomischer als auch ökologischer Unsinn“, so Günther.

Der Weiterbetrieb von Wedel sei ein besonders schlimmes Beispiel für die aufgrund mangelhafter Zusammenarbeit von Hamburg und Schleswig-Holstein verpassten Chancen unter den Regierungen Albig und Scholz. Bereits 2008 hätten deren Vorgänger von Beust und Carstensen sich darauf verständigt, die vom Wedeler Kraftwerk produzierte Fernwärme durch Moorburg zu ersetzen. Moorburg ist darauf ausgelegt. Alle nötigen Anschlüsse innerhalb der Anlage wurden beim Bau berücksichtigt und sind vorhanden. Nur die Wärmeleitung unter der Elbe müsse noch verlegt werden. Nach den Regierungswechseln sei dieser umweltfreundliche Ansatz nicht weiterverfolgt worden.

In den zwei Jahren seit der Inbetriebnahme des Kraftwerkes Moorburg seien völlig unnötig etwa drei Terrawattstunden Wärme abgeführt worden. „Statt damit 180.000 Haushalte mit Fernwärme zu versorgen, wird nur das Elbwasser aufgeheizt. Und wenige Kilometer weiter pustet das Wedeler Kraftwerk pro Jahr 1,3 bis 1,4 Millionen Tonnen Kohlendioxid in die Atmosphäre, um Fernwärme zu produzieren. Diesem Wahnsinn muss sofort ein Ende gesetzt werden“, forderte Günther.

Mit der Abschaltung des Wedeler Heizkraftwerkes ließe sich mehr für den Klimaschutz in Norddeutschland erreichen, als durch das von Rot-Grün als Meilenstein des Umweltschutzes präsentierte Landesklimaschutzgesetz in Schleswig-Holstein. „Und es würde nicht nur Kohlendioxid gespart, auch die Energiekosten für die Haushalte würden sinken“, so Günther.

Es gebe keinen vernünftigen Grund, nach der von den Grünen zuvor bekämpften Inbetriebnahme von Moorburg auf diese Chance zur Einsparung von Kohlendioxid und Geld zu verzichten. Auch die von Schleswig-Holsteins Umweltminister Habeck kürzlich vorgestellte Installation von vier Messstellen zur Erforschung des im Wedeler Kraftwerk regelmäßig stattfindenden Partikelauswurfes sei nur vorgetäuschte Aktivität im Umweltschutz. Die viel bessere Lösung liege auf der Hand. „Ein nicht mehr benötigtes, mehr als 50 Jahre altes, Kohlekraftwerk muss man abschalten. Das wäre Anpacken für den Umweltschutz, Anpacken für eine bessere Zusammenarbeit zwischen Schleswig-Holstein und Hamburg und Anpacken für die Strom- und Fernwärmekunden, die dieses Politikversagen bislang mit ihren Energierechnungen bezahlen müssen“, so Günther.

Die CDU-Wahlkreisabgeordnete Barbara Ostmeier erklärte, sie werde sich insbesondere im gemeinsamen Ausschuss mit Hamburg für länderübergreifende Zusammenarbeit für eine unverzügliche Abschaltung des Kraftwerkes einsetzen. „Mir geht es darum, die immer wieder auftretenden Belastungen der Anwohner zu beenden. Denn diese sind völlig unnötig. Minister Habeck sollte sich nicht um Messstationen kümmern, sondern mit seinem Hamburger Kollegen über die Abschaltung verhandeln“, forderte Ostmeier.

Die Wedeler CDU begrüßt die Forderung nach der Abschaltung des Kraftwerks. Seinerzeit stand eine realistische Alternative gegenüber der Planung eines modernen GuD- Kraftwerks nicht zur Verfügung. Das sei heute anders, so der Wedeler CDU-Stadtverbandsvorsitzende Michael Schernikau. „Gelänge die Abschaltung des Kraftwerks in Verbindung mit der Aufgabe des Kraftwerkstandorts, so könnte die ursprüngliche Vorstellung der CDU Wedel über eine Nachnutzung des Geländes mit einem Wohn- und Gewerbepark in attraktiver Lage an der Elbe unter Stadtentwicklungs- und städtebaulichen Aspekten mit Leben erfüllt werden und die Metropolregion zusätzlich stärken“, so Schernikau.